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Presse

Geißenfest nach Ausfall wiederbelebt

Trotz des Regens am Vormittag zog es wieder viele Geißenfans in den Lütschenbacher Steinbruch.



Anziehungspunkt für große und kleine Besucher: die Ziegen in ihrem „Wetterhäuschen“.
Foto: Jutta Schütz

Die Ziegen spielten „Wetterhäuschen“: Gab es eine Regenpause, waren sie in ihren Gehegen gleich draußen, regnete es, verzogen sie sich in ihre Wagen. Die Ziegenfans, die zum Geißenfest ans Bürgerhaus Edenbach gekommen waren, beobachten dieses Verhalten mit Amüsement.

Malsburg-Marzell. „Denen geht’s wie uns, sie haben die Nase voll vom lausigen Wetter“, seufzte eine ältere Dame. Eigentlich ist der Steinbruch in Lütschenbach untrennbar mit dem Geißenfest verbunden. Der Verein der Geißenhalter Vorderes Kandertal aber musste bekanntlich umplanen, da die Scheune, die für den Festbetrieb im Steinbruch benötigt wird, unter der Schneelast im Winter 2014/15 zusammengebrochen war.

Im vergangenen Winter hatten die Geißenhalter dann beschlossen, das kultige Fest nach dem Ausfall 2015 wiederzubeleben und legten den Standort beim Bürgerhaus Edenbach fest. Dort regelte die Feuerwehr die Parksituation.

„Diesmal machten zwar erst vier Geißenhalter mit – die Brombachers, Großmanns, Sehringers und Kammüllers –, aber insgesamt bietet das Gelände Platz und damit Potential“, ist Manfred Leuger als Vorsitzender der Geißenhalter überzeugt. Er hatte für die Auswahl des Ersatzstandorts auch schon Lob zu hören bekommen und glücklicherweise auch genug Helfer gewonnen, die sich bei der Organisation des Festes einbrachten.

Zudem kommt hinzu, dass im Bürgerhaus gerade an einem regnerischen Tag wie am Sonntag viel Platz für die Gäste und deren Verköstigung war. Es war so gemütlich, dass viele länger blieben, auch weil der Musikverein „Edelweiß“ Malsburg-Marzell und das „Füürwehrchörli“ Kandern musikalisch Stimmung machten. In der Halle wurden übrigens Geißenglocken verkauft ebenso wie T-Shirts mit Geißenhalter-Aufdruck.

Vor dem Bürgerhaus gab es einen kleinen Bauernmarkt: Spezialitäten von der Ziege in Form von Käse, Schinken und Wurst wurden angeboten, ein Hobby-Imker war ebenso vor Ort wie ein Finkenmacher. Brände und Liköre wurden verkauft, ebenso Marmeladen, die ersten Kirschen und Bauernbrot. Das Angebot des Sonntagsverkaufs wurde fleißig genutzt.

Dass Ziegen Landschaftspflege betreiben können, wurde bei einem Blick über den Zaun Richtung Ziegenherde am Abhang deutlich. Kleine Sträucher und hohe Gräser wurden von der dortigen Ziegenherde kleingeraspelt. „Schaut man sich unsere Landschaft und die derzeitige Marktsituation an, dann weiß man, warum Weideviehhalter und Geißenhalter besser zusammenschaffen sollten“, warb Leuger für die Ziegenhalter und den Dialog mit Weideviehbesitzern.

Vor Ort zu sehen waren die Pfauenziege, eine Schweizer Rasse, die nur durch einen Schreibfehler zu ihrem Namen gekommen ist und eigentlich „Pfaffenziege“ hätte heißen sollen, und die afrikanische Herdbuch-Burenziege, eine sehr genügsame Rasse mit sehr gutem Fleisch.

Die Besucher wünschten sich für das kommende Jahr „mehr Ziegen“, wie drei Kinder aus Kandern freimütig mitteilten.


Artikel Weiler Zeitung 13. Juni 2016

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